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Thema des Tages
Thema des Tages von Gestern den 28.04.2024 - (neu um 11 Uhr)
Wetter aktuell
 
 

Wetter aktuell

Wüstenstaub aus der Sahara

Derzeit verfrachtet eine südwestliche Strömung einen Schwall Saharastaub nach Mitteleuropa. Woran erkennt man dies? Und welche Auswirkungen könnte der Staub auf das Wetter der kommenden Tage haben?

Derzeit erstreckt sich ein Tiefdruckkomplex mit mehreren Tiefkernen vom nahen Nordostatlantik und der Nordsee bis zur Iberischen Halbinsel und ins westliche Mittelmeer. Auf dessen Vorderseite wird mit einer südwestlichen Strömung in den kommenden Tagen Warmluft aus subtropischen Breiten nach Deutschland geführt. Aber nicht nur die Warmluft gelangt nach Deutschland. Bereits am gestrigen Samstag (27.04.2024) konnte man im Satellitenbild im Bereich Nordafrikas aufgewirbelten Saharastaub erkennen, der nun mit der südwestlichen Strömung auch nach Mitteleuropa transportiert wird.

Dieser Wüstenstaub besteht überwiegend aus winzigen Sandkörnchen (Quarz), die sowohl einen direkten als auch einen indirekten Einfluss auf die Sonneneinstrahlung besitzen. Der direkte Einfluss besteht darin, dass die Atmosphäre durch den Staub getrübt und damit die Einstrahlung am Boden reduziert wird, da die eingestrahlte Energie an den Partikeln zum Teil unmittelbar ins Weltall zurückgestreut wird. Der "Otto-Normal-Wetterkonsument" nimmt entsprechend die Sonne auch an einem sonst wolkenfreien Himmel nur als milchig-trübe Scheibe wahr. Der indirekte Einfluss ist darauf zurückzuführen, dass die Staubpartikel zur Wolkenbildung beitragen. Diese Teilchen sind nämlich hygroskopisch, also wasseranziehend. Das bedeutet, dass sie als Kondensationskeime dienen. Der in der Luft enthaltene Wasserdampf kann an den Teilchen zu kleinen Tröpfchen kondensieren. Wenn durch den zusätzlichen Eintrag von Saharastaub nun mehr hygroskopische Aerosole in die Luft gelangen, kann dadurch die Wolkenbildung angeregt werden. Durch diese sozusagen "zusätzlich" gebildeten Wolken kommt es dann ebenfalls zu einer Reduzierung der Sonneneinstrahlung. Genau dieses Phänomen konnte man am heutigen Sonntagmorgen (28.04.2024) anhand der Wolken mit Rippenmuster über Süddeutschland beobachten - ein deutliches Zeichen für Saharastaub in der Luft.

Ein weiteres Zeichen, dass uns der Wüstenstaub bereits erreicht hat, dürfte der farbenfrohe Sonnenaufgang am heutigen Morgen gewesen sein. Zahlreiche Nutzerbilder erreichten uns über WarnWetter-App, die das Farbenspiel in der Frühe festhielten.

Um solche "Saharastaub-Events" zu prognostizieren, entwickelt der Deutsche Wetterdienst zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie ein Modellsystem, das die Ausbreitung von Mineralstaub berechnet, das sogenannte ICON-ART. Die optische Dicke, die in Abbildung 3 als Darstellung verwendet wird, beschreibt grob gesagt die Trübung der Atmosphäre durch Mineralstaub. Die Ergebnisse bestätigen, dass der Saharastaub Deutschland bereits erreicht hat und sich in den kommenden Tagen weiter ausbreiten wird, bevor er in Richtung Nordsee abzieht.

Zwar handelt es sich den aktuellen Prognosen nach nicht um ein außergewöhnlich starkes Ereignis, dennoch könnte der Wüstenstaub das Wetter der kommenden Tage durchaus beeinflussen. Durch seinen Einfluss auf die Wolken ist es möglich, dass er die Gefahr von Gewitter im Westen etwas dämpft. Außerdem könnte sich der Himmel in der Osthälfte trotz klarer Verhältnisse milchig-trüb einfärben oder die Wolkenanteile entgegen den Prognosen etwas zunehmen, was wiederum die Sonnenanteile dämpft. Inwieweit so zur Mitte der Woche in den östlichen Landesteilen örtlich die 30-Grad-Marke erreicht wird, bleibt also abzuwarten. Wie dem auch sei, weite Teile Deutschlands bekommen in den kommenden Tagen einen kleinen Vorgeschmack auf den nahenden Sommer. Daran ändert auch der Eintrag von Saharastaub in die Atmosphäre nichts.

(Die Bilder und Links zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)

MSc.-Met. Sebastian Schappert

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 28.04.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 
 
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Thema des Tages - Gestern
Thema des Tages von Vorgestern den 27.04.2024
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Vom "Aprilwinter" in den Wonnemonat Mai



Es wird nun endlich wieder etwas wärmer und am nächsten Mittwoch wechseln wir auch kalendarisch in den Wonnemonat Mai. Welche Traditionen mit dem Monatswechsel einhergehen, warum der Mai als Wonnemonat gilt und welche Schattenseiten das warme Wetter insbesondere für Pollenallergiker bereithält, wird im heutigen Thema des Tages beschrieben.



Ein Ende des kühlen Witterungsabschnitts wurde in den letzten Tagen sehnlichst erwartet und dieses Ende wurde am gestrigen Freitag allmählich eingeleitet. Die Wetterlage hat sich dahingehend umgestellt, dass nun keine kühlen Luftmassen polaren Ursprungs mehr von Norden her nach Deutschland gesteuert werden. Es hat sich dank des Tiefs DUNJA eine südwestliche Strömung eingestellt und damit können nun wärmere Luftmassen nach Deutschland gelangen. Zudem ist im Süden und Osten Hochdruckeinfluss wetterwirksam, was reichlich Sonnenschein zur Folge hat.

Was dies konkret für das Wettergeschehen in einzelnen Regionen bedeutet, kann im Thema des Tages vom gestrigen Freitag(26.04.2024) nachgelesen werden. Zusammengefasst: Das Aprilwetter wird im Westen und Norden seinem Namen weiterhin gerecht, während das Wetter im Süden und Osten einen Vorgeschmack auf den Wonnemonat Mai macht.

Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. Im römischen Kalender war er noch der dritte, im julianischen Kalender dann ebenfalls der fünfte Monat des Jahres. Benannt ist dieser Monat nach der römischen Göttin Maia, der Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Im katholischen Kirchenjahr gilt er auch als Marienmonat. Der Mai zeigt sich weniger launisch als sein Vorgängermonat April und gilt aufgrund des häufig "schönen" Wetters als Wonne-, Liebes- oder auch wegen der Hauptblütezeit als Blumenmonat. Warum der Mai als Wonnemonat bezeichnet wird, könnte auch auf Karl den Großen zurückzuführen sein, der den Namen "Wonnemond" einführte. Dies hat allerdings weniger damit zu tun, was wir heutzutage unter "Wonne" verstehen. Der Begriff hängt vielmehr mit dem althochdeutschen "wunnimanot" (Weidemond) zusammen und weist darauf hin, dass zur damaligen Zeit in diesem Monat das Vieh auf die Weide getrieben wurde. Der Mai ist der letzte Monat des meteorologischen Frühlings und weist direkt in Richtung Sommer. Trotzdem kann es in der Zeit der Eisheiligen Mitte des Monats kurzzeitig noch einmal etwas kühler werden.

Der erste Mai ist der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung und in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In Finnland wird an diesem Tag das Frühlingsfest "Vappu" begangen. Traditionell beginnen die Feierlichkeiten bereits am Abend zuvor und vergleichbar zum deutschen Karneval ist es üblich, sich zu verkleiden. Am Feiertag selbst gibt es zahlreiche Veranstaltungen und man trifft sich zum Picknick im Park.

In vielen Gegenden Deutschlands und Österreichs ist es Brauch, oft imposante Maibäume aufzustellen. Auch die Walpurgisnacht (Nacht auf den 01. Mai) gilt als Brauchtum. Der Name leitet sich von der Heiligen Walburga ab, deren Gedenktag der 01. Mai ist. Bekannt ist die Walpurgisnacht auch als Hexensabbat, bei dem sich die Hexen auf dem Blocksberg (Brocken im Harz) zum Tanz mit dem Teufel treffen. In gewisser Hinsicht lebt der Hexentanz auch heute noch in Feiern wie dem "Tanz in den Mai" weiter, bei dem die Maibowle getrunken werden kann. Auch die "Maifeuer" sind darauf zurückzuführen. Nachdem das Feuer heruntergebrannt ist, findet in einigen Gegenden der Maisprung statt, bei dem Verliebte gemeinsam über das Feuer springen. Viele, oftmals jüngeren Leute ziehen umher, um Streiche zu spielen.

Zum Monatswechsel zeigt sich beim Wetter ein ähnliches Bild wie an diesem letzten Aprilwochenende. Je weiter östlich oder südöstlich man sich befindet, umso häufiger und länger strahlt die Sonne vom Himmel. Zum Monatswechsel und damit auch am Feiertag wird es dort zudem mit Höchstwerten von 26 bis 29 Grad frühsommerlich warm, womit der Beginn der Freibadsaison gebührend eingeleitet werden kann.

Das "schöne" Wetter hat für viele aber auch eine Kehrseite, denn der Pollenflug wird bei warmen und sonnigen Bedingungen begünstigt. Bei Pollenallergikern nimmt das Immunsystem die eigentlich harmlosen Pollen als Gefahr war und setzt Abwehrmechanismen in Gang, die sich in juckenden und tränenden Augen und einer laufenden Nase äußern können. Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum Pollenflug-Gefahrenindex für die acht allergologisch wichtigsten Pollen in Deutschland (Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia). Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die Stärke der Symptomatik bei Allergikern, die von der jeweiligen Pollenart und der in der Luft zu erwartenden Konzentration abhängt. Die aktuellen Vorhersagen können unter www.dwd.de/pollenflug abgerufen werden.

M.Sc. Tanja Sauter

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 27.04.2024

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